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Weihnachtsbrief 2016

Liebe Freunde und Wohltäter!

Wie jedes Jahr, so möchten wir Sie an einigen Begegnungen und Ereignissen teilnehmen lassen.

Alle drei Jahre finden im Karmel die Konventwahlen statt. Am 8. April ist Sr. Irmengard Schuster als Priorin wiedergewählt worden. Wir begleiten sie mit unserem Gebet in all ihren Aufgaben.

Nach mehreren Jahren der Abwesenheit aus unserer Gemeinschaft und dem Ringen um die rechte Entscheidung hat Sr. Christine Timm am 8. Juni unsere Gemeinschaft endgültig verlassen, um ihre eigene Berufung zu leben. 

Ein großes Geschenk ist für uns, dass wir täglich die Eucharistie feiern dürfen. In vielen Gemein­schaften und Gemeinden ist das heute nicht mehr möglich. Pfarrer Jakob Paula, Diözesan­priester aus München, wurde für diesen Dienst freigestellt. Dafür sind wir unserem Erzbischof Kardinal Marx sehr dankbar.

Wegbegleiter und Freunde

Nahezu ein halbes Jahrhundert war Altabt Dr. Odilo Lechner OSB von St. Bonifaz in München unser geschätzter Beichtvater. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken für seine treue Begleitung. Im August hat er sich mit einem geistlichen Vortrag, gleich einem Vermächtnis seiner Tätigkeit, verabschiedet.

Am 1. Oktober haben wir unseren langjährigen Hausmeister Herrn Albert Eder nach 38-jähriger treuer Tätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Bei einer kleinen Feier zusammen mit seiner Frau kam manche Anekdote seines gewissenhaften Dienstes zu Wort. Er sorgte für Haus und Garten als wären es seine eigenen.

Am 2. Juni ist Prälat Hermann Scheipers als letzter überlebender Priesterhäftling des KZs Dachau mit 103 Jahren verstorben. Er konnte in ergreifender Weise von seiner Haftzeit und dem Todesmarsch berich­ten, besonders auch von der geheimen Priesterweihe Karl Leisners. Bis ins hohe Alter blieb er ein lebendiger und glaubensstarker Zeitzeuge. So lange er konnte, besuchte er uns.

Ein besonderes Gedenken in unserer Fürbitte galt dem am 23. September verstorbenen Herrn Max Mannheimer (1920 – 2016). In den vergangenen 25 Jahren war er uns ein immer willkommener Gast und besonderer Freund unserer Gemeinschaft.

Am 24. September wurde im Dom zu Würzburg Pater Engelmar Unzeitig, CMM, genannt „der Engel von Dachau“, als Märtyrer seliggesprochen. Pater Engelmar meldete sich freiwillig zur Pflege der Typhuskranken, wurde angesteckt und starb am 2. März 1945. Vier unserer Schwestern nahmen in Würzburg an den Feierlichkeiten teil.

Begegnungen

Im Januar besuchten uns im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Dachauer Forums mit dem Titel „Weltgewandt und Himmelwärts“ – Klosterbesuche zum Jahr der Orden ca. 30 TeilnehmerInnen aus Dachau und Umgebung, die sich für unser Leben und unseren Alltag interessierten. Nach der gemein­samen Vesper um 18.00 Uhr trafen wir uns zu Information und Austausch. Ein lebhaftes Ge­spräch kam in großer Offenheit zustande. Mit der Komplet um 21:00 Uhr schlossen wir gemeinsam ab.  

Pater Sebastian Painadath, indischer Jesuit, der sich besonders für den Dialog der Welt­religionen engagiert, gestaltete am 27. Januar wieder einen wertvollen geistlichen Nachmittag. Er kommt alljährlich zu Beginn seiner Reise nach Westeuropa, bei der er Meditations­kurse im Rahmen von Missio hält.

Am Tag vor dem Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau, am 28. April, durften wir einen besonderen Abend in unserer Kirche erleben. Die Stadt Dachau ver­anstaltete ein Konzert „Geistliche Musik aus dem KZ Dachau und anderen Lagern“. Francesco Lotoro, italienischer Pianist, Komponist und Musik­wissenschaftler, hat über Jahre Kompositionen von ehemaligen Häftlingen in aller Welt gesucht. Bereits über 5.000 Werke umfasst seine Sammlung in allen Stilrichtungen. Zur Aufführung kamen unter an­derem Werke von Pfr. Josef Moosbauer MSC, P. Gregor Schwake OSB.

Eine ähnlich musikalisch, kulturelle Brücke zur KZ-Zeit war Mitte September das Gedenken an die aus dem französischen Widerstand im KZ Dachau ermordete indische Prinzessin Noor Inajat Khan. Unter der Leitung von Sarah Jobin, Dirigentin aus New York, wurde mit einem internationalem Chor und Orchester die H-Moll Messe von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Dieses gewaltige Werk in unserer Kirche zum Klingen zu bringen, war ein einmaliges Erlebnis.

Am 24. Oktober hatten wir eine bewegende Begegnung mit 25 Bischöfen aus neun verschiedenen Kirchen, die zu einem internationalen Treffen in Ottmaring bei Augsburg zusammen waren. Sie kamen aus allen Ländern: Nord und Süd, Ost und West. Nach ihrem Besuch der KZ-Gedenkstätte äußerte Jesus Moran, Co-Präsident der Fokolar-Bewegung: „Die abschließende Begegnung mit den Schwestern im benachbarten Karmel eröffnete eine hoffnungsvolle Perspektive. Für mich war der Besuch in Dachau ein Besuch zu einem Wallfahrtsort des verlassenen Jesus. Ich bin dort Gott be­gegnet – Gott in seiner Verlassenheit.“ Dabei zog er eine Parallele zum Thema, unter dem die Bischofsbegegnung stand: Der gekreuzigte und verlassene Jesus als Grundlage einer gemeinschaft­lichen Spiritualität. – Und der maronitische Bischof Simon Atallah aus dem Libanon fügte hinzu: „Neben dem Ort des Schreckens und des Hasses haben wir einen Ort der Liebe gefunden.“ Welche Herausforderung für unser Leben an diesem Ort! Große Anliegen und Sorgen aus den Kriegs- und Krisengebieten wurden unseren Gebeten anvertraut.

Abschließend noch ein Blick in unseren Garten. Unser großes Grundstück braucht die Pflege vieler Hände. Mehrfach mussten wir Fachleute zu Rate ziehen, um unseren vielfältigen Baumbestand um­sichtig ausschneiden zu lassen. Der Borkenkäfer ließ sich leider durch die Klausurmauer nicht abschrecken. Vieles bleibt noch zu tun.

Hinweisen möchten wir Sie außerdem auf unsere neue Website – unser Dank gilt hier Barbara Schieche (www.website-kommunikation.de) für Unterstützung bei Konzeption und Text. Besuchen Sie uns auf https//dachau.karmelocd.de!

Und nicht zuletzt danken wir herzlich Frau Magistra Romana Kugler, Geschäftsführung der Initiative Christlicher Orient (ICO), dass wir einen Ausschnitt aus der Weihnachtskarte „Christi Geburt“ als Headerbild verwenden dürfen.

 

 

 

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